Bild

Bereits als Kind habe ich Collagen gebastelt, mit klebrigen Uhu-Fingern, die aus Spielzeug-Katalogen ausgeschnittenen Teile neu zusammengefügt und so für mich neue Bilder erschaffen. Irgendwann war das dann vorbei. Mit den Freunden, einer richtigen Rasselbande aus den Häuserblocks, draußen spielen und mit dem Tret-Roller, dem Kettcar oder mit den Fahrrädern unterwegs zu sein, wurde wichtiger.

Doch irgendwie hat diese Tätigkeit jahrzehntelang in mir geschlummert. Und irgendwann fing ich wieder an, mit dem Schnippeln, Kleben und dem Heraussuchen von geeigneten Bildteilen. Als ich per Zufall von einer Ausschreibung für ein Kunststipendium erfuhr, kam mir die Idee, Teile meiner bereits vorhandenen Musik aus den drei Film-Musik-Projekten ("Gesichter der Depression", "Gesichter der Angst", "Ethik in der Medizin") und aus dem Entspannungsmusik-Projekt ("Klangreise") zu extrahieren und dazu Collagen zu erschaffen. Fieberhaftes Arbeiten, denn die Zeit lief. Dieses neue Projekt – eine Musik-CD, dazu die Bilder der Collagen – habe ich dann kurz-vor-knapp, d.h. kurz vor Abgabeschluss eingereicht. Es wurde kein Erfolg – und ein Jahr Kunststipendium in New York hatte sich erledigt.

Der Reiz der Assemblage liegt im Material-Mix. Dinge und Materialen, die primär nicht zusammengehören in einen neuen Zusammenhang, in eine neue Beziehung zu setzen, ist spannend - und immer wieder auch überraschend.

Bei Objekten verhält es sich so wie bei den Assemblagen: Die Kombination von Dingen und Materialen, die vorher nichts miteinander zu tun hatten, werden zusammengebracht und werden zu etwas Neuem. Mir macht es Freude, dabei aus einer großen Palette zu schöpfen: Ready-mades (gebraucht oder neu), Rest-Materialien, beschädigte, kaputte, gebrochene, weggeworfene, "abgeschriebene" Gegenstände, Dinge, Materialen - mit und ohne altersbedingter Patina - zu finden, damit zu hantieren, sie zu verwenden und so Neues zu kreieren.

Ja, die Photographie: Von den exklusiven, aufwendigen und sperrigen Anfängen der Photo-Pioniere bis zur Bilderflut der Moderne, die abermals eine erhebliche Steigerung erfuhr und eine (ungeahnte?) neue Dimension erreichte mittels der Smartphone-Photographie - das Auswählen eines Bildausschnitts aus dem Fluß der Zeit ist und bleibt faszinierend! Unabhänging von der Art des Photographie-/Bild-fähigen Gerätes - Photo-Apparat, (Film-)Kamera, Polaroid-Kamera, Smartphone oder Lochkamera, camera obscura...
Mich interessieren mehrere Aspekte des "Ablichtens": real-dokumentarische Photos, Reise-Photographie, Portraits, "Schnappschüsse" und experimentelle(re), abstrakte Photos.